Tag 6 – und wieder kein neues Bild auf der Homepage und die Tagesbilder sind mehr Verlegenheitsfotos. Ich hatte heute nicht so die rechte Lust zum fotografieren. Das lag wohl auch an dem stressigen Verkehr – und später hatte ich die Coolpix im Hotel vergessen. wird aber bald besser J. Heute ging es vom Zeltplatz los in Richtung Porto auf der Landstrasse 13. Bis ca. 30 km vor Porto ist das auch eine recht schöne Strecke. Dann wird diese Straße zu einer recht langweiligen und von Diesel LkW und Autos verqualmten Strecke. Ach ja – habe ich ja ganz vergessen; so ca. 80 km vor der portugiesischen Grenze gibt es jede Menge Club´s mit„blinkenden Herzen“. Aber im Gegensatz zur E55 recht harmlos.


Zurück zu Portugal. Die Straßen sind einigermaßen gut. Da Portugal ein flächenmäßig nicht so großes Land ist, hat man das„Überbevölkerungsproblem“ sehr einfach gelöst. Man gibt jedem Portugiesen einen Führerschein und lässt sie einfach losfahren. Die zwangsweisen Unfälle regeln dann die Bevölkerungszahl...


Aber Spaß beiseite. Der Fahrstiel der Portugiesen ist recht gefährlich. Es wird gedrängelt, bei Tempo 140 auf einen Meter aufgefahren (auch wenn vor und neben einem dichter Verkehr ist) und innerhalb einer Spur überholt. Man sieht auch jede Menge zerbeulter Autos und volle Autoschrottplätze. Ich habe bisher noch keine solchen Chaoten erlebt. Trifft man solch einen Verrückten dann aber außerhalb seines Autos, sind es nette Menschen.


Ein trauriges Beispiel dieses Wahnsinns haben wir gleich heute morgen nach dem Start erleben müssen. Am Straßenrand stand ein Pkw (neuer Golf o.ä.) mit zerdrückten Scheinwerfer, kaputten Kotflügel und geplatzter Frontscheibe. Davor lag der Auslöser. Kein Stein, sondern ein ca. 12-14 Jahre alter Junge. Stark blutend und schreiend vor Schmerzen. Aber auch dieser schlimme Unfall wird nichts an dem Fahrstiel ändern...

Hinter Porto hatten wir dann keine Lust mehr auf die Landstraße. Es gab ja außer LKW und schmuddeligen Siedlungen keine schönen Landschaften. Das ist aber auch verständlich für die Hauptmeile an der portugiesischen Westküste. Die kleinen Straßen entlang des Meeres sind sicherlich viel schöner. Wir haben uns dann entschlossen, die restlichen 250 km bis Lissabon auf der Autobahn abzureißen.


In Lissabon angekommen, haben wir dann erst mal eine„Ehrenrunde“ gedreht, bis wir die City gefunden haben...

Als Unterkunft haben wir uns dann das „Dom Pedro“ ausgesucht - ein recht schönes Hotel ganz in der Nähe des Parca do Marques de Pombal. Unser Zimmer ist super, die Küche absolute Spitze und das Personal  sehr freundlich. Es wird auch überall im Hause recht gut deutsch gesprochen. Auch als wir in unserer Bikerkluft hereinkamen, wurden wir sehr freundlich empfangen. Das ist ja nicht immer so – auch nicht bei ***** Sternen, welche dieses Haus berechtigter Weise hat J. Wir hatten nach den letzten Zeltnächten und kurz vor Marokko einfach mal Bock auf was gutes...

Ansonsten ist Lissabon eine interessante und widersprüchliche und sicherlich auch eine etwas verrückte Stadt. Nach einer kleinen Besichtigungstour und dem zigfachen Ablehnen der Haschisch Angebote sind wir dann wieder ins Hotel und düsen morgen weiter in Richtung Marokko. Allerdings werden wir morgen ein wenig Strandurlaub machen. Wir kommen ja jetzt in einige schöne Badeorte.

Ach ja, das Wetter: bis 40°C, blauer Himmel und immer ein kleines Lüftchen.


Zum Schluß nun noch einige Infos zur Maschine & Ausrüstung:

 

Motorrad:

Die R1100RT macht ihre Sache wie immer bestens. Auch bei den teilweise recht starken Seitenwinden hat sich das„Dickschiff“ sehr gut führen lassen. Die recht starke Heckbeladung, welche mir vor der Tour doch einiges Kopfzerbrechen bereitet hat ist, völlig o.k. Der Koffer Marke Eigenbau ist eine tolle Sache. Durch die Ösen lassen sich die beiden Spinnen, mit denen ich zum einen Gepäcktasche und Zelt festzurre und zum anderen die Isomatten befestigt habe, gut verwenden.

Der Umstieg auf das synthetische Castrol 10W-60 Racing Oel war ebenfalls die richtige Entscheidung. Die Motortemperatur steigt längst nicht so schnell nach oben, wie es sonst bei der RT der Fall ist. Das macht sich insbesondere bei langsamen Stadtfahrten bei diesen Temperaturen bemerkbar.

 

EDV:

Laptop und Handy arbeiten sehr zuverlässig. Die Einwahl mit den T-Online Connection Manager funktioniert auch gut (hierzu schreibe ich nach der Tour noch eine genaue Info). Es gibt zwar ab und zu einige kleine Probleme bei der Übertragung, aber das liegt an Kollisionen beim Senden und Empfangen. Hier hilft sicherlich eine höhere und regelbare Bandbreite, wie sie ja inzwischen auch bei einigen Karten erhältlich ist. Da werde ich bis zur nächsten Tour sicherlich noch einiges ändern.

 

Helme & Sprechanlage:

Unsere neuen Schuberth Klapphelme sind ganz o.k. Sie sind zwar lauter als der BMW Systemhelm 4, haben aber dafür das extra ausklappbare Sonnenschild. Die Baehr Wechselsprechanlage hat leider eine Macke. Sie springt ab und zu einfach an. Dazu kommt ein Störgeräusch, wenn der Sprachkanal an ist. Entweder ich bekomme das mit einem Entstörfilter von Baehr weg, oder das Steuerteil hat ein Macke... oder die Zündanalge hat was, oder, oder ....

Aber wir haben uns an die kleine Macke gewöhnt.

 

Campingausrüstung:

Zelt, Schlafsäcke... Kocher etc. machen ihren Job. Also alles ohne irgend welche Beandstandungen.

 

Foto & GPS:

Ob die Nikon F80 o.k. ist, weiß ich erst, wenn die Bilder entwickelt sind. Die Digicamera Nikon Coolpix 950 liefert ihre Bilder ja täglich ins Web. Sie ist also o.k. ...

Das Garmin III Plus (GPS) ist mir inzwischen nicht nur ein„liebes Spielzeug“, sondern ein täglicher Helfer aus fremden Citys etc. Die von Garmin eingespeicherte Weltkarte ist einfach nur beeindruckend. Sowohl die Genauigkeit von Straßen, Flüssen, Meeren wie auch die Informationen der Innenstädte finde ich super. Ganz zu schweigen von den Zusatzinformationen. Das Gerät ist sein Geld wert.

Das selbstgebastelte Stromkabel funktioniert ebenfalls zuverlässig. Ist auch notwendig: ein Batteriesatz hält ja nur 32-36 Stunden.

So, das war mal ein ausführlicher Bericht. Bisher ist also alles in bester Ordnung und wir sind gespannt auf die weitere Tour.


Bis morgen Abend– zwischen Lissabon und Tanger...




      

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xxx

meine bescheidene Absteige... das Dom Pedro :-) mit traumhafter Küche und super Ausblick über die Stadt.