Nach dem checkout und einem sehr dürftigem Frühstück im Hotel ging es heute noch mal an den Pool– zur weiteren Reiseplanung. Wir haben unsere Streckenführung abgeändert. Nach Info von einigen Einheimischen ist die Route an der algerischen Grenze total langweilig. Also entsprechen die Karten (bezogen auf Marokko) von heute ab nicht mehr dem, was wir fahren. Nach der Tour werde ich natürlich alles auf den neuesten Stand bringen. Dann kommen auch noch etliche Informationen hinzu. Wie geht es nun weiter:


Fes – Ceuta (da geht es dann via Fähre weiter..) Algeciras und noch ein kleiner Abstecher nach Gibraltar. Auf die Idee hat uns vorgestern Monika von Motorrad.de via email gebracht. Mal sehn, ob ihr Tipp gut ist J ...

Heute sind wir jedenfalls erst mal 0815 Landstrasse bis Tamelelt gefahren. Ca. 5 km nach diesem Ort zweigt rechts die Strasse nach Azilal ab (ausgeschildert). Hier beginnt eine wunderschöne Route zu den größten Wasserfällen von Marokko (und Nordafrika). Die gesamte Strecke ist gut asphaltiert und fährt sich sehr gut. Das erst Stück (bis ca. Sidi-Rahal) ist eine landwirtschaftliche Region.


Man findet viel Acker, Obstanbau und Olivenplantagen. Dazwischen gibt es einige sehr schöne Orte und Häuser. Ca. 23 km nach Tanannt zweigt links eine Straße zu den Wasserfällen ab. Zum einen steht hier ein grosses Schild, zum anderen ist über den Abzweig ein Torbogen aus Stahlgerüst gebaut – so ála einem Eingangstor. Auch hier führt eine gute Asphaltstrasse weiter.


Nach ca 15 Km ist man dann auf einem Platz, auf welchen die ersten „Führer“ einem einen Parkplatz anbieten wollen. Hier ist Vorsicht geboten – die Boys wollen bei der Abfahrt Geld sehen. Bis 10DH ist das ja noch ok – bei höheren wünschen einfach abfahren oder auf die Polizei verweisen. Linker Hand findet man ein Restaurant, welches einen netten Innenhof hat. Hier gibt es auch einfache Duschen, ein übliches Steh-WC und eine „ordentliche“ Küche. Wir haben erst mal unsere Helme und Jacken in Verwahrung gegeben und sind erst mal zu den Wasserfällen gegangen. Es gibt hier zwei Wege. Der eine führt links am Restaurant vorbei und führt einen bis zu einigen Restaurants und Cafes. Hier kann man auch bis ins Tal laufen. Wir haben uns für die „Schnellkost“ Variante entschieden – also rechts am Restaurant vorbei über einige kleine Holzstege und vorbei am „Fantastand“, an dem man 10DH Wegezoll zahlen muß. Ein paar Meter danach hat man einen traumhaften Blick auf die Cascaden.


Wer wanderlustig ist, kann nun einen einstündigen Abwärstmarsch antreten. Wir traten den Rückzug ins Restaurant an und haben erst mal ein„etwas älteres Zicklein am Spieß“ vernascht. Das fördert zumindest die Kaumuskeln. Der Salat war aber sehr gut.


Dann ging es zurück bis zum vorbeschriebenen Abzweig, da die weitere Route in Richtung Norden wohl ein sehr schlechtes Pistenstück enthalten soll. Auf alle Fälle ist die weitere Strecke sehr schön, denn hier beginnt der mittlere Atlas– und auch der Spaß; Serpentinen, Steigungen und eine wunderschöne bunte Berglandschaft mit sehr viel Grün.

In Azilal sind wir dann links in Richtung Fes abgebogen. Auf dieser tollen Strecke (erinnerte etwas an unsere Mittelgebirge..) kommt man dann an den großen Stausee. Aber Achtung: Fotos sollte man sofort von der Bergstrasse aus machen. Der gesamte See und vor allem die Staumauer sind millitärisches Sicherheitsgebiet. Und das heißt eben: Baden und Fotografieren verboten! Es steht auch jede Menge Millitär mit Maschinenpistole bereit. Also sollte man hier einfach vorbeifahren. Dann fuhren wir wieder auf die P24 in Richtung Fes. 22Km hinter Kasba Tadla steht an einem Haus ein großer Hinweis auf einen Zeltplatz„Auberge Les Artistes“.


Das ist ein 9Km entfernter, noch etwas im Bau befindlicher Zeltplatz. Also hinter dem benannten Haus rechts abbiegen und in die malerische Landschaft düsen. Die Strasse ist entgegen einigen Karten bestens asphaltiert. Auf dem letzten Stück denkt man eher, es geht in die etwas ärmeren Regionen. Aber das sind nur ein paar Strolche aus der nahegelegenen Stadt – harmlos.... 500m vor dem Platz kommt dann noch einmal ein Schild zum Linksabbiegen. Ab hier muß man vorsichtig fahren, da es ein paar böse Querrillen gibt. Mein Hauptständer hat den Motor aber brav geschützt. Der Platz selbst ist sehr idyllisch und sehr sauber. Man kann auf Schotter oder auf Erde sein Zelt aufbauen. Die Duschen sind, da sie neu sind, wohl die saubersten von Marokko.


Das Gleiche gilt für die StehWC – NOCH sehr sauber. In der Rezeption bekommt man vorerst nur Getränke. Aber das wird in den nächsten paar Wochen sicherlich bis zum Essen ausgeweitet. Der Platz ist wohl derzeit noch ein Geheimtipp. Was wir zahlen müssen ist noch unklar, aber das werden wir morgen sehen. Ich denke, wir sind hier die ersten Fremden– wenn nicht sogar die ersten Gäste überhaupt. Aber auf alle Fälle ist das der bisher schönste Platz den wir angefahren haben. Ach ja, die GPS Daten: N 32° 34’ 22,1’’ / W006° 00’ 35,7’’.


Morgen früh geht es dann weiter nach Fes. Also bis morgen.




      

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Die größten Wasserfälle in Marokko

und hier wird abkassiert. Preis je nach herkunftsland ;-(