Der heutige Tag war wohl der beeindruckendste, gefährlichste und anstrengendste Tag der bisherigen Tour. Aber er war auf alle Fälle der Beste! Zudem wir heute unser „Bergfest“ feiern können... leider schon müssen. Die halbe Tour ist um.


Heute Morgen starteten wir zu einer sehr schönen Bergtour – ähnlich wie gestern. Los ging es von Agadir über Ait-Baha nach Tafroute. Die Tour führt auf einer gut asphaltierten, aber zum Teil recht schmales Straße durch eine wunderschöne Berglandschaft. Auf der einen Seite hat man die Felswand – auf der anderen Seite geht es tief runter. Leitplanken trifft man hier selten. Man sollte diese Tour nur in einem absolut „ausgeschlafenem“ Zustand und mit Serpentinenerfahrungen durchführen. Auch Fahrer, welche sich mit ihrem Motorrad nicht auch mal an den Asphaltrand trauen, sollten diese Tour nicht machen. Das soll keine Panikmache sein. Aber wenn ein Kleinbus im Gegenverkehr kommt wird es schon sehr eng – und es gibt ja auch noch richtig große LKW. Da heißt es dann absolut auf der äußersten Kante fahren– und daneben kommt dann halt nur noch etwas Schotter und dann eben NICHTS! Auch jede Kurve (eigentlich gibt es hier nichts anderes..) hat immer die Spannung: kommt da einer oder kommt keiner entgegen. Es ist immer gut sehr weit vorauszuschauen. Aber genug der Warnungen. Die 130-150Km (die Angaben der Michelinkarte sind hier alle zu kurz) sind eine echte Traumstrecke und führen bis auf ca 2000m. Wir haben für die Tour fast 3h gebraucht.


Die Temperaturen waren wieder mörderisch. Wir hatten bis 40°C. Der Fahrtwind fühlte sich an, als wenn einem jemand in der Sauna mit einem heißen Fön Kühlung im Gesicht verschaffen wollte.

Endlich in Tafroute angekommen sind wir in das Restaurant Etoile Du Sud gefahren. Es ist recht einfach zu finden. Wenn man an der Tankstelle seinen Tank gefüllt hat einfach ein paar Meter wieder zurück fahren und dann links in den Ort fahren. Nach ca 200 Metern links den Berg hochfahren und am Ende des Platzes auf der rechten Seite ist man da.

Man kann hier in einem Hochzeitszelt, im Freien oder im Lokal essen. Die Küche ist sehr gut und ein Menü kostet 80 DH. Die sanitären Anlagen entsprechen fast dem deutschen Standard.


Dann ging es weiter nach Tiznit. Die Strecke ist wie oben geschildert, jedoch nicht mehr ganz so hart. Von Tiznit aus wollten wir weiter nach Fort Bou Djerif – einem Globetrottertreff für Saharareisende. Hierher gibt es zwei Möglichkeiten: Beide führen erst mal nach Sidi Ifni – einem kleinen und  trostlosen Ort. Variante eins geht am Meer entlang. Wenn die Straße aufhört, einfach weiter über die Müllkippe. Man braucht hier nur genügend Bodenfreiheit.


Wir sind Variante zwei – die längere – gefahren. Von Sidi Ifni aus nach Guelmim. Man muß bis durch das Ortseingangstor fahren. Nach ca 100m zweigt eine Asphaltstrasse nach rechts ab (Schild: Plage Blanche – Fort Bou Djerif). Wer nicht mehr viel Sprit hat, sollte in Guelmim noch einmal tanken. Dann geht es ca 35Km auf einer schmalen Asphaltpiste in Richtung Küste. Achtung: es gibt noch mal einen ausgeschilderten Abzweig nach rechts (einige Kilometer) – direkt am Lebensmittelladen mit den freihängenden Tierhälften... Es ist hier das einzigste Gebäude. Wenn diese zu Ende ist, hat man sich nicht etwa verfahren. Jetzt kommt eine 5Km lange Schotterpiste, welche mehr nach den ersten Arbeiten beim Straßenbau aussieht. Wir haben sie aber mit unserem Dampfer auch geschafft– und das bei Dunkelheit. Fragt nicht nach unseren Gefühlen bei diesem Nachtritt. Wir wussten ja nicht einmal, ob wir richtig sind...

Aber es war alles ok und wir kamen an. Das Fort ist ein sehr schöner Ort mit sauberen Zimmern (aber einfach..), sehr guten Sanitäranlagen und einer tollen Küche. Billig ist es hier zwar nicht aber der Ort hat schon was. Für ein Doppelzimmer und ein sehr gutes 3 Gänge Abendessen zahlten wir 605 DH.  Wir trafen auch vier deutsche Studenten (aus Berlin... woher sonst J) die mit ihrem VW Bus auf Tour sind.


Der Service im Hotel ist sehr gut und es wird auch ein wenig deutsch gesprochen. Also ein absolut empfehlenswerter Ort, welcher auch immer ein guter Treffpunkt ist.

Tschüß bis morgen.

 

PS: Da hier kein Funkempfang ist kommt der Tagesbericht und die Bilder erst morgen....




      

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und noch weitere Fotos, von der mörderischen Tour Agadier - Tafroute - auf dem Foto: Fort Bou Gjerif

Hier ein „Tageslichtfoto“ der Piste, auf der wir nachts in´s Fort geschlichen sind...