Die tägliche Datenübertragung lief immer nach folgendem Schema ab: Während der Tour habe ich täglich 3-5 Digifotos gemacht. Am Abend wird dann auf dem Laptop der Tagesbericht in Word geschrieben und als HTML Dokument abgespeichert. Nun müssen die Digitalfotos in den Laptop gebracht werden. Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine währe eine Datenübertragung via Kabel, die andere, welche ich verwendet habe, via Karte. Hierzu entnimmt man der Camera ihre Flashkarte und steckt diese in eine PCMCIA Adapterkarte, welche dann in den PCMCIA Slot des Laptops geschoben wird. Nun müssen die besten Bilder ausgesucht und im Photoshop auf eine vorgewählte Größe reduziert (von 30cm auf 10cm Breite). Hiernach wird das ganze als JPEG mit der Qualitätsstufe 1 abgespeichert. Wichtig für die Internetseiten ist, daß bereits vor der Reise Dummibilder (können nach Ablage gelöscht werden) in vorgewählter Größe und mit exaktem Dateinamen abgelegt werden. Die gesendeten Bilder müssen dann natürlich genau den passenden Namen haben und an den Ort abgelegt werden, wo einst die Dummibilder lagen. So erspart man sich die Einbindung der Bilder auf der Webseite via Handyübertragung! Bei einem vier Wochen Trip muß man mit Übertragungskosten von ca 600-1000DM rechnen (Handygebühr plus Roaming).
Jetzt geht es an die Datenübertragung, welche im Grunde recht einfach ist. Handy an, Infrarotschnittstellen an Handy und Laptop aktivieren (das braucht allerdings 3mal so viel Strom wie eine Kabelverbindung!), Interneteinwahl starten und dann die Daten mit einem geeignetem FTP Programm (ich habe den Wincommander verwendet) übertragen. Wenn alles gut verläuft benötigt man für ein Word HTML Dokument und drei JPEG Bildern zu je 10KBit ca 2 Minuten. Hinzu kommt natürlich die Zeit, welche man benötigt, wenn man die Daten in unterschiedliche Verzeichnisse legen muß. Hier zeigt sich dann, ob die Vorbereitung der Webseiten gut oder verbesserungswürdig ist.
Das Entscheidende bei der Datenübertragung ist natürlich die Art der Einwahl im Ausland und eine Art Kostenkontrolle. In Europa gibt es eine Menge Möglichkeiten für eine Handyeinwahl. Eigene Erfahrungen habe ich mit knuut von UUnet gemacht (Türkeireise 99). Hier gibt es eine internationale Einwahlnummer für den Handy. Parallel hierzu gibt es auch verschiedenste nationale Einwahlnummern der einzelnen Länder. So ähnlich, aber mit einer zentralen Einwahlsoftware arbeitet auch die hinternationale Handyeinwahl von Viag. ich habe mich allerdings für die Variante der Deutschen Telekom entschieden. Vor der beschreibung sei allerdings noch angemerkt, daß es bei keinem Provider eine Einwahl für Marokko gibt. Wenn man über einen lokalen marokkanischen Provider einen datendienst aufruft wird man nach LogIn und Passwort gefragt.... und das hat man ja nicht. Dieses hat in Marokko weniger mit technischen, als vielmehr mit demokratischen Prolemen zu tun.
Technische Voraussetzungen:
• T-Online Zugang (www.t-online.de oder im T-Punkt. Die Freischaltdaten kommen via
Einschreibbrief - und das dauert schon mal 14 Tage!)
• Freischaltung des T-Online Zuganges für den Internationalen Zugang
Dann einfach auf Internationaler Zugang -> Registrierung gehen und der Anleitung folgen. Aber Achtung: Die Registrierung funktioniert nur, wenn man sich über den T-Online Zugang auf die Webseiten der Telekom einwählt. Das dient zum Schutz vor Mißbrauch. Bei anderer Webeinwahl gibt es eine Fehlermeldung.
Dann kann man sich noch aussuchen, ob man mit der neuen T-Online 3er Software die Einwahl realisieren möchte, oder den T-Online Connect Manager verwenden will. Ich habe mich für den Connect manager entschieden, da ich so direkt die Einwahl habe und nicht erst einen Browser starten muß. das spart Zeit und Kosten.
T-Online Connection Manager download
Beim Download kommt auch ein gutes Handbuch mit. Hier aber noch der wichtigste Hinweiß:
Die Einwahlnummer des jeweiligen Landes liefert der Connection Manager . Man muß nur das passende Land und die nächste Stadt auswählen. In Marokko, wo kein datendienst möglich ist, heißt es dann eben Spanien und dort eine südliche Stadt auswählen. Da Spanien aber ein sehr schlechtes Netz hat bin ich öfter über Frankreich "reingegangen". das ist zwar weiter und damit teurer - aber viel schneller.
Einwahlnummer: in deutschland 4122 / Außland liefert der Connection Manager
Benutzername: Anschlusskennung + T-Online Nummer (+ # +) Mitbenutzernummer
Die Raute zwischen T-Online Nummer und Mitbenutzernummer ist nur dann einzugeben, wenn Ihre T-Online Nummer weniger als 12 Stellen hat.
Beispiel: 0001234567890228181#0001
(Zahlenfolge bitte ohne Abstand eingeben)
Als Kennwort wird das persönliches T-Online Kennwort eingetragen
Das Ganze (ohne Connection Manager) und mit der Einwahlnummer 4122 ist die normale Handy-Interneteinwahl in Deutschland. Die Internationale Freischaltung und die Software machen aus diesem Zugang lediglich einen weltweiten Zugang.
Besonders hervorzuheben ist da noch die kostenpflichtige Hotline, wenn es mal brennt. Ich habe sie bei einem kurztest in Polen ausprobiert - guter Service!
Ich halte das Telekomangebot für das derzeit (09.2000) Beste am Markt. Die Zuverlässigkeit und die größe des Telekom Backbone sind schon ein Qualitätsstandard.
Preise: 10Pf/Min für die internat. Verbindung (T-Online) + Handygebühr (deutschland) + Roaming
Die Roumingpreise sind in jedem land und bei jedem Anbieter verschieden. Es lohn sich bei Preisunterschieden zwischen 0,60 DM bis zu 5,50DM/min sich vorher über die einzelenen Preis zu informieren und beim Handyeinschalten darauf zu achten, welchen Provider an gerade erwischt hat oder nachzusehen, ob im Netz auch ein günstigerer ist. Preise der Provider finder Ihr auf der bikertravel Homepage in der linken Navigationsleiste unter Roumingpreise.
Wer eine größere Reise plant und mit dem ganzen technischen Kram ncht zurecht kommt kann mir auch gern eine Mail zusenden (mail@bikertravel.de)
PS: Dieser Bericht ist heute (Juli 2011) bereits über zehn Jahre alt. In dieser Zeit hat sich eine Menge geändert. Aber er soll auch nur zeigen, wie abenteuerlich das „damals“ war :-)
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