Tag 16 ist nun auch zu Ende. Nach dem Start in Ouarzazate sind wir Richtung Wüste gefahren. Die Strecke bis Agdz ist eine recht Öde Landschaft. Graue- und braune Berge, welche meist mit Geröll überlagert waren. Dazu eine nicht gerade besonders gute Asphaltstrasse, welche auch recht schmal ist. Das Ganze hatte das Flair einer Tour über eine Müllhalde... Danach kommt das schöne Dráa Taal. Ostseits der Strasse zieht sich entlang des Dráa eine fast endlose Palmenoase. Es gibt etliche schöne Dörfer. Auf der anderen Seite sind meist Berge. Die Strasse ist recht ok.


Zagora war der nächste Ort. Hier merkt man schon deutlich die Ausrichtung auf Touristen– aber alles immer noch recht dezent. Was uns grundsätzlich aufgefallen ist, dass zu dieser Jahreszeit die Touristenstürme vorbei sind und daher der Service auch einschläft. Viele Restaurants haben geschlossen oder die Küche ist dicht.


Auf der weiteren Route in Richtung Mhamid kam dann schon ein wenig Wüstenfeeling auf. Ca 30Km hinter Zagora gibt es auf der linken Seite ein schönes Restaurant – direkt an der Strasse. Hier haben wir recht passabel und preiswert gegessen. Auch eine kalte Dusche wird dem Gast nicht verwehrt. Der „Pool“ im Garten (oder vielmehr das Betonloch) war bereits entleert. Von hier aus fuhren wir gestärkt und mit viel Spannung in Richtung Mhamid.


Ich kann nur jedem von diesem Ort abraten. Wir haben bisher keines der vielen Vorurteile, welche es gegen Marokko gibt, erlebt. Es wurde weder penetrant gebettelt, es war nirgends so schmutzig, dass wir uns nicht „wohlgefühlt“ hätten und auch kein Kind hat Steine nach uns geworfen. In Mhamid war alles anders. Am Ortseingang keine Polizeikontrolle! Das macht in einem Ort, so nah an der algerischen Grenze stutzig. Dann kamen sehr lästige Bettler, aufdringlichste Typen, welche uns Kameltouren etc verkaufen wollten und noch einiges mehr. Und das alles keinesfalls freundlich, sondern eher bedrohend. Das beste kam dann, als wir langsam weiter in Richtung Ortsmitte fahren wollten. Zwei Männer nahmen eine lange Holz- oder Eisenstange auf und versperrten uns den Weg. Das war dann doch zu viel der Gastfreundschaft. Da hier kein Polizist und keine Armee in der Sichtweite waren habe ich kurzerhand gedreht und bin wieder in Richtung Ortsausgang gefahren. Jetzt hätte mich auch kein Bettler mehr aufgehalten.


Offensichtlich herrscht hier außerhalb der Touristenzeit die Gesetzlosigkeit. Uns viel auch auf, dass die Strassen stark versandet waren. Diesen Ort werden wir wohl als einzigen von Marokko nie wieder anfahren (außer schwer bewaffnet J).


Gelandet sind wir heute Abend auf dem Zeltplatz in Agdz (GPS: N30° 42’ 41,2’’ / W006° 26’ 45,7’’). Den Platz erreicht man aus Richtung Ouarzazate kommend, wenn man in der Ortsmitte links abbiegt (Schild Camping) und der ca 2 Km langen Schotterstrasse (gut befahrbar) folgt. Der Platz liegt sehr idyllisch in einem Palmenhain und verfügt über einen sehr erfrischenden Pool, welcher täglich neu nachgefüllt wird. Chemie und Filter gibt es zwar nicht, aber wir werden diesen „Wüstenpool“ nach der heißen Tour in „ewig dankbarer“ Erinnerung behalten. Der Platzchef ist sehr freundlich und spricht ein sehr gutes Englisch. Zum Abend kann man sich für ein Abendessen anmelden. Wir haben aber mal wieder Lust auf unsere Tütensuppen gehabt.


Morgen geht es dann nach Marrakech. Also– bis dann.




      

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