10.10.99

Der Zweite Tag ist vorbei. Ich bin um 8 Uhr gestartet und weiter die Autobahn gefahren. So gegen 9 Uhr fängt es zu Nieseln an. Der Himmel ist dunkel und ich ahne schlimmes. Ab Budapest regnet es sich ein. Also kein Abstecher in diese schöne Stadt und weiter Richtung Süden. Als ich hinter Kecskemét von der Autobahn runter fahre, regnet es recht stark. Die Abfahrt war eh ein Fehler. 10 Km früher runter und ich hätte 16 Mark Maut gespart. Die Landstraße bis Szeged fährt sich aber sehr gut.

Plötzlich kommt mir ein ganzer Trupp Armee entgegen – Kafor Truppen – Jugoslawien ist ja nicht weit.

Also weiter nach Rumänien. Mit ein wenig komischem Gefühl geht´s an die Grenze (So müssen sich früher die Bundis gefühlt haben, wenn sie in die DDR gefahren sind).

Die Grenzkontrolle ist langsam und genau. Dann ist das auch geschafft und ab durch Rumänien. Die ersten Orte sehen echt Elend aus. Alles verfallen, Arme & Bettler an den Straßenrändern und überall Männer, die nur rumstehen. Später wird es etwas besser. Zum Teil kommen richtig tolle Häuser bzw. Paläste. Aber daneben immer wieder verfallene Hütten.

Jetzt stehen die Männer nicht mehr rum, sondern sitzen meist in Autos am Straßenrand... Der Wohlstand hält Einzug...

Das Wetter macht jetzt Krieg mit mir. Starker Regen – schmierige, aber sehr gute Straßen. Meine Maschine sieht aus wie nach einem Schlammrennen.

Ein Sonntagsfahrverbot für LKW kennt hier keiner. An jedem Berg geht´s dann nur mit 20 km/h max. weiter. Die LKW´s und Busse würden in Deutschland nicht mal bis zum TÜV kommen. Also tuckere ich so mit 20 – 80 km/h durch´s Land. So langsam ist aus dem Regen ein Wolkenbruch geworden. In Sibiu greife ich mir das erste Hotel. Die Klamotten halten zwar tadellos dem Regen stand, aber das Visier beschlägt dauernd und offen fahren bei dem Regen – nee. Das Continental ist wirklich zu empfehlen. Drei Sterne (in Germany hätten die locker vier), bewachter Parkplatz und ein sehr gutes Zimmer mit einer HEIßEN BADEWANNE. Da erscheinen die 72 DM für Übernachtung mit Frühstück als o.k.

Nach einigen Versuchen habe ich auch das Handyproblem gelöst. Also kann ich jetzt jeden Tag senden... zu 5DM/h – das ist einfach noch zu teuer. Aber das Hoteltelefon kostet auch so viel.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Die Rumänische Polizei ist sehr nett. Als die mich anhielten, sprach mich ein sehr freundlicher Polizist in gutem deutsch an, warum ich denn die Sperrlinie beim Überholen überfahren hätte. Ich versuchte ihm zu erklären, daß die erst begonnen hätte, als ich schon längst wieder auf der Spur war. Aber er sagte nur "Rumänische Polizisten können gut sehen". Dann kam die Angstmache mit Formular zu Konsulat und zu Polizei nach Deutschland – Führerschein einziehen und auf Konsulat abholen..... oder kleines Ordnungsgeld – dann auch nichts zu Polizei nach Deutschland!

Also 700.000 Lei auf die Theke und weiter durch´s Land des Regens. Wenn jemand meint, das wäre reine Touristenabzockerei – bis zur tschechischen Grenze hatte ich FÜNF Radarfallen. Das ist auch nicht gerade ok. Zwar ist man wirklich zu schnell, wenn die klicken, aber versucht mal, einen deutschen Beamten nach einem Ordnungsgeld ohne Quittung zu fragen.

Leben und leben lassen. Der rumänische Polizist war echt sympatisch.

Die Maschine läuft immer besser. Ihren Namen als Reisetourer hat sie verdient. Oder wie mal ein Werbeslogan verlautete; "Sie ist die BMW unter den Tourern"! Recht so !









Meine Unterkunft in Rumänien




      

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