09.10.1999


Nun ist er vorbei – der erste Etappentag. Wie war´s:

Start um 10 Uhr in Berlin bei Nieselregen und lausigen 10°. Die BMW ist ziemlich voll bepackt (gut, daß ich die Ausrüstung nicht vorher gewogen habe. Auch der hohe Tankrucksack ist gewöhnungsbedürftig. Die Spinne, mit der ich das Zelt, Schlafsack, Isomatte und den Liter Kanister befestigt habe, scheint mir auch nicht so das Wahre zu sein. Aber erst einmal starten.

Auf die Autobahn Richtung Dresden. Nach zwei Kurzstopps ist jetzt auch das Gepäck hinter mir fest. Beim ersten Tankstopp in Dresden ist der Regen vorbei. Die Maschine fährt sich trotz des Ladegewichtes gut. An den Tankrucksack habe ich mich gewöhnt. Ich sehe zwar weder Tacho noch Drehzahlmesser – aber wozu auch. Ein Biker hört ja die km/h´s am Sound.

Grenzübergang Tschechien. Beim Vorbeischummeln an der Warteschlange treffe ich noch zwei Biker. Einer aus Berlin und einer aus Leipzig. Beide mit Shadow´s Richtung Österreich unterwegs. Also kurzer Plausch und nach dem Passspiel ab in die ersten Kurven. Die Maschine macht auch beladen richtig Spaß.

Hinter der Grenze stehen dann wieder die vielen netten Damen, welche auf eine Kleiderspende hoffen – oder warum stehen die bei der Kälte halb nackt da ???

Bis Prag macht die Strecke noch Spaß – bis Brünn ist es nur Kilometerabarbeiten. Dann weiter bis Bratislava – jetzt sind auch schon 15° C. Hinter Györ habe ich dann keine Lust mehr. Runter von der Autobahn und ab in einen Waldweg. Hier wird übernachtet. Die Grenze war übrigens kein Problem. Zu Bikern sind die Grenzer meist nett.

Der Aufbau des Zeltes geht anstandslos. Die paar Mark mehr für das Zelt zahlen sich jetzt aus. In nicht einmal fünf Minuten steht das Zelt und ich packe alles mögliche rein. Der Kocher, auf dem ich versuche einen Kaffe zu Kochen will nicht starten. Der E-Zünder ist offenbar zu kalt. Aber zum Glück habe ich ein POP Feuerzeug. Das rettet mir den Abend.

Ab in den Schlafsack und diesen Bericht getippt. Bloß senden kann ich den nicht – der doofe Handy will nicht ins Internet. Sch... Technik.

Augen zu und hoffen, daß mich kein wildes Tier auffrißt... Ist schon komisch – so allein in der Fremde...




      

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xxx