26.10.1999

Heute habe ich die bisher längste Etappe gefahren. Aber schön der Reihe nach. Morgens ging es erst mal nach Thessaloniki. Die Strecke bis dahin ist recht langweilig. Die Stadt selber ist total chaotisch. Gefahren wird nach unerklärlichen Regeln. Also erst mal zum weißen Turm (Hafen) und zur Platia Aristotelus. Das ist so der zentrale Platz der Stadt. Alles voll Cafe's und jeder Menge junger Leute. Etwas nervig fand ich den "Selbstdarsteller- und Baggertrieb" etlicher, die da so rumhangen. Das war wohl auch der Grund, weshalb so viele Motorräder da rumstanden. Den richtige Biker habe ich nicht gesehen. Oder tragen jetzt die Motorradjünger anstelle von Leder Flanell und anstelle eines Helmes gegeltes Haar ???

Na ja, überteuerten Cafe runtergespült und weiter. Als ich mich dann total verfahren hatte, bremste ich an einer Tankstelle an. Ein netter Mann nebst dicker Frau und Kind - und das alles auf EINER Vespa - meinte, ich solle ihm folgen. Nach 10 Minuten war ich wieder auf der Bahn Richtung Larissa.

Da das Wetter toll war, habe ich noch einen Abstecher nach Dion gemacht. Dort ist eine alte Stadt ausgegraben worden. Das ganze ist in einem wunderschönen Park. Ein sehr zu empfehlener Ort der Historie & Ruhe. Das Panorama war auch nicht schlecht; dahinter ist ja gleich der Olymp.

Dann, so gegen 18.00 Uhr ging es weiter Richtung Larissa und dann ab Richtung Igoumenitsa. Ab Trikala ging es dann in die Berge. Eine traumhaft schöne Bikerlandschaft. Weil das Wetter weiterhin sehr gut war, beschloß ich, eine Nachtfahrt bis zum Fährhafen zu machen. In Summe also ca. 900 Km Tagesritt. Was ich nicht wusste, es ging richtig ins Gebirge - und das bei nacht. Zum Glück sind die Straßen sehr gut und der Mond war auch schön hell. Als ich dann an einigen "Schneehütten" vorbeikam, begann ich dann doch an meinem Durchhaltewillen zu zweifeln. Auf dem Katarapass (1.705 m hoch) war ich dann irgendwie total alle. Es ging ja öfter mal auf ein paar hundert Meter runter und dann wieder auf weit über tausend Meter rauf. Die brave BMW hat das mitgemacht - nur meine Knochen...

Blöd war dann nur der Nebel, bzw. die Wolken. Aber dafür gab es dann den Ausblick auf den "Wolkenteppich" unter mir.... - wenn ich immer erst mal oben war. Traumhaft schön war dann allerdings, nach der ganzen Kletterei, der Ausblick auf Perama am Lake Ioninon. Eine riesige Lichtermenge entlang des See´s - das sieht man eben nur nachts.

Nach einiger weiterer Kletterei bin ich dann glücklich in Igoumenitsa angekommen. Ach ja, unterwegs bin ich fast auf Reserve gegangen. In Griechenland machen viele Tankstellen abends dicht. Retter in letzter Not war dann eine Shell Station. In den Bergen währe das dumm gewesen - so ohne Sprit und Rastplatz. Aber Gott sei´s gedankt - das Benzin hat gereicht.

Jetzt sitze ich am Hafen (27.10.1999, 03.20 Uhr) und warte, daß so ab 5 Uhr die ersten Ticket Schalter für die Fähre aufmachen. Ich will, wenn´s geht so um 7 Uhr nach Bari oder Brindisi übersetzen. Da die Fahrt so ca. 10 Stunden dauert, habe ich ja genug Zeit zum Schlafen.




      

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Tessaloniki - Chaos & Biker

Der Olymp - da oben wohnt der alte Zeus...

auf nach Dion

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