Samstag, 28.09.02 – Tag 8 – 80 Km

Wir sind schon recht zeitig aufgewacht. Irgend ein Stromaggregat hämmerte uns um 7 Uhr aus dem Schlaf. Machte aber nichts. Wir gingen dann erst mal duschen (nur kalt, aber das ist ok). Die WCs sind wieder die „hin hock“ Teile, wie sie in Marokko üblich sind. Die Anlage ist nicht mehr ganz neu, aber von der Sauberkeit absolut akzeptabel. Dann frühstückten wir erst mal ausgiebig im Restaurant des Platzes. Auch hier ist man sehr bemüht, alles für den Gast zu tun.

Dann haben wir alles gepackt und sind weiter in Richtung Erfoud gefahren. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön und gut ausgebaut. In Erfoud ging es dann erst mal an die Tankstelle. Dabei versuchte dann ein recht junger Guide, uns vom Wüstenführer bis zum Hotel alles zu verkaufen. Als unsere Tanks gefüllt waren (merkwürdigerweise verbrauche ich hier nicht mehr als 4,5 Liter/100Km), ging es in den Ort und dann links ab in Richtung Dünen (ist nicht zu verfehlen – gut ausgeschildert). Am „Place des F.A.R.“ haben wir dann noch einen Happen gegessen und uns noch ein wenig ausgeruht. Was mir seit meinem letzten Besuch vor einem Jahr aufgefallen ist, ist, dass die Leute wesentlich besser gekleidet sind, die Jeeps der Guids selbst für deutsche Brieftaschen richtig teuer sind und das ganze Stadtbild sich recht positiv gewandelt hat. Der Tourismus hat offensichtlich eine ganze Menge Geld gebracht. Auch die vielen Mopedguides, die einen in Erfoud immer so genervt haben, habe ich nicht gesehen. Der Wohlstand hält überall in Marokko Einzug.

Dann ging es los in Richtung Erg Chebbi. Das erste Stück (so ca. 16Km) ist passabel – bzw ein löchriger, ca 2-3 m breiter Asphaltstreifen. Ab und zu ist die Straße mit ein wenig Sand zugeweht. Nach den ganzen Fossilständen und noch so einigen Km war die Straße dann gesperrt und es ging links eine neue Pistenstrecke in Richtung Erg – aber immer noch entlang der Telefonleitung. Die Piste ist sehr gut und hatte fast keine richtigen Weichsandstellen.

Nach kurzer Fahrt kommt eine kleine Hotelanlage, welche wir aber rechts liegen gelassen haben – und nach ein paar weiteren Km kam das kurze, gepflasterte Stück, welches zum Hotel „Auberge Kasbah Derkaoua“ führt. Hier teilt sich die Piste dann auch in Richtung „Hotel Yasmina“ bzw. Merzouga. Wir entschlossen uns für den mittleren Weg – direkt ins Hotel Derkaoua.

Das Hotel ist das beste, was man im Erg bekommen kann. Allerdings wäre diese Einstufung schon eine Art Herabstufung. Die von dem sehr netten Franzosen Michel Aurat betriebene Anlage entspricht einem 5 Sterne Hotel. Alle Zimmer sind mit einer sehr guten Klimaanlage ausgestattet und verfügen neben sehr schönen Zimmern auch über ein hübsches Bad mit Wanne!!! Und warmen Wasser. Die Anlage ist sehr mediterran eingerichtet und umringt von einer sehr schönen Gartenlandschaft. Das „Beste“ ist jedoch der Pool. Hier kann man seine armen Knochen wieder etwas strecken. Die Anlage entspricht bis hin zum Liegestuhl allem, was man in Deutschland in einem 5 Sterne Haus erwarten kann. Alles ist sehr sauber und gepflegt. Die Küche (Frühstück und ausgiebiges Abendessen) ist sehr lecker!!! ...und die Mitarbeiter sehr zuvorkommend und freundlich. In dieser Anlage kann man sich einfach nur wohlfühlen. Sicherlich hängt das auch damit zusammen, dass Michel Aurat selbst nach dem Rechten schaut und seine Gäste immer auch wieder fragt, ob alles ok ist. Das alles hat natürlich seinen Preis: 325MDH für ein Doppelzimmer pro Person mit Frühstück und 400MDH pro Person mit Halbpension. Das entspricht dem 4 Sterne Preis des Hotel Wassim in Fes, allerdings eben mit Halbpension und auf einem völlig anderen Niveau. Sicherlich ist da das Yasmina etwas „günstiger“, aber wir wollen ja auch mal bequem Urlaub machen J.
Übrigens kann man vom Hotel aus auch reiten, es gibt 7 schöne, etwas magere, Pferdchen. Alles in allem ein kleines Paradies mitten in der Wüste...




      

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noch ein paar Bilder aus Source Bleu

auf der Tour vom Zeltplatz in den Erg Chebbi

Pause in Erfoud vor dem Trip in den Erg.

Bilder aus unserem wunderschönen Wüstenhotel der Auberge Kasbah Derkaoua

und das in der Sahara... an Dekadenz wohl kaum zu übertreffen :-)

Die hell markierte Strecke ist Wüstenpiste