Sonntag, 6. Oktober 2002 – Tag 16 – 223 Km

Das Frühstück war genauso lahm wie der Service. Das Hotel ist einfach nicht zu empfehlen. Also fix gepackt und weiter nach Marrakech. Eigentlich wollten wir uns noch die Filmstudios ansehen (hier wurde unter anderem einer der vielen Jesus Filme gedreht, Teile von StarWars, Gladiator etc.), aber unsere Zeit wird so langsam knapp.
Ein Nachtrag noch zu Ouarzazate und den Filmstudios: Die Studios haben natürlich den Ort absolut geprägt. So sind die Wände von Restaurants wie dem Dimitri mit signierten Bildern von allen möglichen Stars voll behängt, Väter stolzieren mit ihren kleinen Söhnen und Töchtern!!!, die natürlich voll aufgemotzt sind, durch die abendlichen Straßen, immer in der Hoffnung, dass der Sprössling „entdeckt“ wird. So hat die Stadt schon ein sehr eigenes Bild entwickelt. Aber sie ist trotzdem schön und sehenswert.

Also düsten wir so gegen 10 Uhr los. Ich wollte ja eigentlich den kleinen Umweg über Ait-Benhaddou und Telouét fahren (das ist eine der schönsten Landschaften Marokkos), aber Astrid wollte nach unserem letzten OffRoad Ritt nicht mehr vom Asphalt weichen. Na ja, und da ich letztes Jahr die Strecke schon gefahren bin, habe ich mich zur Standardroute überreden lassen. Die führt aber auch durch eine malerische Landschaft. Die Berge des Atlas haben hier ein fast schon extremes Farbenspiel. Manche Berge sind dunkel rot, andere hell oder dunkel braun und wieder andere sind hell oder dunkel grün. Teilweise findet man auch Bergzüge, wo alle Farben zusammen kommen. Das sieht dann aus, als ob man durch eine bunte, deutsche Herbstlandschaft fährt. Das hat schon etwas! Die Straße führt von ca 1000 Höhenmeter bis auf 2500 Höhenmeter. Von Amerzgane bis ca 50 Km vor Marrakech fährt man nur Serpentinen – und die immer endlos nach oben und dann endlos nach unten. Wir haben für die 206 Km gut 4h (mit kleinen Pausen) gebraucht. In Marrakech sind wir dann im Hotel Islane, in der Av. Mohammed V, direkt gegenüber der großen Moschee, abgestiegen. Allerdings haben wir das Hotel nicht gesucht (in dieser riesigen Stadt), sondern wir haben uns am Stadtrand für 20 MDH ein Taxi genommen, dem wir dann gefolgt sind. Das ist alle Mal billiger und stressfreier, als bei 40°C den halben Tank auf der Hotelsuche leer zu fahren.

Der in der Hotelwerbung beschriebene, bewachte Hotelparkplatz ist eine, neben dem Hotel gelegene lange Garage, in der wir unsere Bikes neben einem Holzstapel abstellen konnten. Ein Auto passt da nicht rein. Das Zimmer ist sehr schön eingerichtet, das Bad absolut ok und das alles gibt es für 2 Personen mit Bikeübernachtung in der Garage und Frühstück für knapp 400MDH. Dafür ist man aber in der City. In der obersten Etage befindet sich das Restaurant, welches neben einer wunderschönen Aussicht auf die Kutubiya-Moschee auch eine sehr gute Küche hat. Neben einem offenen Bufet, an dem man für 120MDH so viel essen kann wie man will (klassische marokkanische Küche mit allem für die Vor- und Nachspeise) gibt es auch leckere Pizzen. Summa summarum: das Hotel überzeugt in jeder Hinsicht (auch wenn man für die Klimaanlage im Zimmer keine eigene Fernbedienung bekommt und zum an- und ausschalten immer der Service kommen muß...).

Nach dem Essen gingen wir auf den Djamaa El FNA Platz, dem wohl berühmtesten Platz von Marokko. Allein schon, wenn man bei Dunkelheit diesen Platz betritt ergreift einen die beeindruckende Atmosphäre. Zu erst sieht man nur tausende von Menschen, viele helle Lampen und den Dampf der vielen Garküchen. Tritt man näher, so steht man vor unzähligen Märchenerzählern, Schlangenbeschwörern, Wahrsagern, Wasserverkäufern, Musikern und allerlei Gauklern. Es ist aber nicht mit einem deutschen Gauklerfest zu vergleichen. Hier ist nichts organisiert, sondern alles alte Tradition. Natürlich will jeder sein Geschäft machen. Aber im Gegensatz zu den letzten Jahren sind die „Darsteller“ nicht mehr bei jedem Foto so penetrant und verlangen gleich Geld. In der Menge der Garküchen trafen wir dann unsere MAN Fahrer aus Er Rachidia wieder (Marokko ist eben nur ein Dorf). Nach einem Schwatz über die erlebten Touren schlugen wir dann wieder den Weg zu unserem Hotel ein.
Ach ja, fast vergessen: Nach unserer Ankunft haben wir eine Kutschfahrt durch Marrakech gemacht. Das ist eine ganz nette Geschichte und kostet 80MDH für eine Stunde (80 wäre der offizielle Preis J). Leider haben wir keinen ganzen Tag mehr Zeit, um uns die vielen interessanten Dinge in Marrakech anzusehen, aber es sind ja eh noch einige Strecken in Marokko zu fahren (Erg Umrundung, Himmelstreppe....). Also gibt es wieder mal mehrere Gründe, irgendwann wieder nach Marokko zu fahren... Für heute war´s das erst mal.




      

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auf nach Marrakech

Der Hohe Atlas zwischen Ouarzazate und Marrakech ist für mich eine der schönsten Ecken von Marokko. Eine so vielfältige Landschaft mit so vielen Farben findet man selten.

Marrakech

unser schönes Hotel in der City von Marrakech

Kutschfahrten wie in Wien

den Eingang zum Palast darf man eigentlich nicht fotografieren... eigentlich :-)

die Neustadt

das SOFITEL

Limetten

Abends auf dem Djamaa El Fna Platz

... und plötzlich trifft man unter diesen Menschenmassen Freunde aus der Sahara...

Oktoberfest auf marokkanisch :-)

Wer ein wenig mehr Zeit hat sollte unbedingt die grün eingezeichnete

Strecke fahren. In meinem 2001er Reisebebericht ist die Strecke gut

beschrieben.