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SF2 eCCR

Nach knapp einem Jahr SF1 tauchen, wollte ich einen geschlossenen, vollautomatischen Rebreather. Es lag nah, dass es ein SF2 wird, da er die Weiterentwicklung des SF1 ist. Dazu kam, dass ich von einem befreundetem Instructor, der an der Entwicklung des SF2 mitgearbeitet hat, den SF2 Prototyp zum Kauf angeboten bekam. Dieses Gerät hat einige, erhebliche Unterschiede zum heute vertriebenen SF2… und die sind nicht schlechter ;-)

Der SF2, welchen ich jetzt tauche, ist eine stark modifizierte Version. Der Hauptunterschied ist, dass beim Original nur 3 o2 Sensoren im Kopf arbeiten. Diese 3 bedienen den Controller und den Backup Computer. Fällt also z.B. der erste Sensor aus, so zeigen sowohl der Controller als auch der Backup Computer diesen als Defekt. Damit ist der Tauchgang zu Ende.

Bei meinem SF2 hat der Controller 3 eigene o2 Sensoren und der Backup Computer 2 eigene. In Summe habe ich also 5 o2 Sensoren im Kopf. Das erhöht die Sicherheit gewaltig. Auch ist die im Original Gerät verwendete Y Abzweigung nicht unumstritten.

Rück und Vorderansicht meines aktuellen SF2 Setups. 

Auf dem rechten Bild habe ich noch die Manual Add´s am Bauchgurt, was der Originalversion entspricht. Ein großer Nachteil dabei ist, dass am Bauchgurt kein Platz mehr für mein Messer und den Linecutter sowie meine Krempeltasche ist.

Dazu kommt, dass sich das OffboardGas nur sehr schwer stecken lässt. Vor der Brust geht das viel leichter.

Der Akkutank hängt an der 

Sazerstoffflasche

Am linken Schultergurt ist ein V4A Schloß für den leichten Ausstieg eingebaut.

Der rechte Bungee für die Sidemount Stage.

Die Argonflasche habe ich mit einer schlanken Adapterschiene (die Gleiche, wie für die Sidemount Version) an die Diluentflasche gebaut. Da ich die Stages im Sidemountsetup tauche, passt die Argonflasche nicht unter den Arm (an innere Backplate).

Am rechten Bauchgurt ist das Messer und der Linecutter und am linken eine Tasche für alles, was nicht in den Beintaschen ist :-)

AUf diesem Bild sind noch die manual Add`s am Bauchgurt.

Hier gut zu erkennendie beiden Manual Add´s. An beiden ist auf der Einlasseite ein Flow Stopper. Unter dem linken Fini ist der Connector für das Offboard Gas zu erkennen.

Alle Schläuche kommen über die Schultern und sind sauber verlegt.

Der Inflator liegt zwar über dem Manual Add,  das behindert aber unter Wasser nicht.

Auf der o2 Seite sind die Schläuche noch übersichtlich. An der Diluent Seite sind es 6 Abgänge! Um die anschließen zu können, brauchte ich zwei Adapter mit je 2 Abgängen. 

Alternativ hätte ich auch eine Verteilerbrücke einbauen können, aber so finde ich es auch ok.

Der „kleine Unterschied“! Hier arbeiten 3 Sensoren für den Controller UND ZUSÄTZLICH 2 Sensoren für den BackUp Rechner.

Auch gut auf dem linken Bild zu erkennen sind die 2 O-Ringe um die Ein- bzw. Ausatemseite UND der O-Ring, welcher alles nochmal außen absichert. Der Originale SF2 wird an dieser Stelle (die Bauart ist ähnlich) mit Silikon verklebt. Dieser Verzicht auf die aufwändigeren O-Ringe hat zur Folge, dass einige original SF2 geräte Probleme mit der Dichtigkeit im Kopf haben. Man erkennt es an austretenden Luftblasen. Leider ist das garnicht so selten zu beobachten.

Hier das Foto eines originalen und noch sehr neuen SF2 mit undichtem Kopf. POM, das Material aus dem der Kopf gefräst wird, hat einen sehr hohen Ausdehnungskoeffizienten. Steht das Gerät lange in der Sonne und wird dann im kalten See schnell abgekühlt „bewegt“ sich das Material ordentlich. Dabei kann es zu Haarrissen in der Klebedichtung kommen. Auch wenn das womöglich nur bei sehr wenigen SF2 Geräten passiert (ich selber habe 4 solcher Geräte live blubbern gesehen) ist das für mich eine inakzeptable Konstruktion, da der Einsatz von O-Ringen ein solches Problem leicht verhindern kann. 

Was passiert bei einem solchen Wassereinbruch: Die o2 Sensoren und die Rechner können komplett ausfallen - ok, das sollte ein gut ausgebildeter Taucher beherrschen können. Aber wenn zu viel Wasser einbricht, geht es in den Kalk... Bei 100m ist das nicht gerade sexy...

Da ich immer gern mein Gerät weiter entwickle folgen hier nun einige weitere Umbauten :-). Infos zur constant flow Düse fondest Du auf der entsprechenden Seite.

Zwischenzeitlich habe ich eine lange, schwere Backplate angebaut. Dadurch steht der SF2 azf jeder glatten Unterlage wie eine 1... und meinen Rücken schont es auch :-)

Dann habe ich mir wieder meine gute, große OMS Blase angebaut. Als ich im Sommer an der Haven in Genua war und vom Schlauchboot die Stages bekommen habe war ich froh, mit diesem großen Wing den Kopf ordentlich aus den Wellen zu bekommen. Durch die Bungees liegt es enger an als eine 20l Blase.


Ansonsten habe ich einen neuen Kopf mit co2 Sensor bauen lassen. Infos dazu auf der Seite „co2 Monitor“.

Auf dem Bild rechts ist schon das provisorisch angebaute co2 HUD neben dem BOV zu sehen.


Ich denke, dass ich die maximale Ausbauvariante eines SF2 umgesetzt habe. Mir schwirrt zwar noch die Idee im Kopf herum, den Kalkbehälter in 2 Teile aufzusplitten und in den unteren einen Temperatursensor einzusetzen. Bleibt der kalt, ist der obere Kalk noch ok. Aber bevor ich das mache, kaufe ich mir einen rEVO :-)

Oktober 2014 - Shearwater Nerd


Ich habe meinen Backup Rechner gegen ein HeadUp Display ausgetauscht - also den Shearwater Predator gegen den Nerd. Beim tauchen ist es ein absoluter Gewinn an Sicherheit. Ich habe nun meinen ppo2 immer im Blick. Außerdem fällt der Rechner am rechten Arm inkl. des Kabels weg, was auch nicht übel ist.


Den Rechner habe ich rechts zwischen o2 Flasche und Backplate hinter einem Gummiband versteckt. Do ist er leicht abnehmbar, aber beim tauchen schön versteckt. Leider ist das Kabel vom HUD zum Rechner recht kurz. Laut Shearwater gibt es Übertragungsprobleme, wenn es länger wäre... Aber es reicht ja.

Tauchfertig, mit Kalk aber ohne Akku Tank und Argon Flasche wiegt mein SF2 45Kg. Wenn ich dann noch meinen Akku Tank und die Argon Flasche dran habe, brauche ich kein Blei mehr... bei 400er Unterzeher, dicker thermo Unterwäsche und allen sonstigen Auftriebskörpern... bei einem Körpergewicht von rund 80Kg.


Eine Frage ist noch offen... was kostet das alles?

Kauft man einen Originalen SF2, so darf man > 6.500 EUR für die Röhre und einen Controller auf den Tisch legen (ok, mit CE, aber das ist ja nur für den Händler wichtig!) Dazu kommt ein zweiter Predator, Manual Add´s, diverse Schläuche, eine schwere Backplate und natürlich noch 2 Flaschen - sinnvoller Weise 3 oder 4l 300bar. Und dann sollte man sich noch Nautec Ventile gönnen und nicht die billigen Halcyon! Das alles liegt so zwischen 4- und 5.000 EUR.

In Summe also rund 11.000 EUR. Und eine Ausbildung wird auch nicht gerade verschenkt!



Fazit zum SF2


Nachden ich das Gerät nun intensiv umgebaut habe und ich mich mit vielen Details dieses Gerätes beschäftigt habe und ihn sowohl in Süß- und auch in Salzwasser, in Tiefen bis 110m und auch in Höhlen getaucht habe halte ich ihn für ein sehr robustes Gerät. Er hat mich nie im Stich gelassen und man erkennt sehr schnell, wenn er sich nicht wohl fühlt.


Sein einziger Nachteil liegt in dem Prinzip der Röhre inkl. des tief liegendem Balg. Schwimmt man an der Oberfläche mit Kopf aus dem Wasser (weil man gerade auf eine Stage vom Schlauchboot wartet, pumpt er den Loop derartig auf, dass einem das Mundstück aus dem Mund fliegt --- ist auch logisch, Luft steigt im Wasser nach oben. Durch den tief liegenden Balg wird dieser Effekt noch schlimmer.

Steht man Kopf unter Wasser sinkt der Atemkomfort etwas. Die Behauptung, dass man beim Kopfstand mit einem SF2 keine Luft mehr bekommt stammt von Leuten, die das nie selber gemacht haben. Es geht.


In Summe ist er ein zuverlässiger eCCR - wobei mein Gerät ja eine Vorstufe des heute kommerziell erhältlichen SF2 ist - also quasi ein weiter entwickelter Prototyp (als die heutigen Geräte), was man ja bereits am Kopf erkennt.




Da es für den SF2 keine offizielle Checkliste gibt, habe ich mir selbst eine gebaut. Ich habe eine kleine Kunststoffplatte genommen und auf die eine Seite den Geräte Check und auf die andere Seite den PreDive Check aufgeklebt. Ausgedruckt habe ich ea auf Wasserfester Folie in 8 Punkt Schrift.



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SF2 CHECKLIST


Rückengas analysieren und beschrift?

Diluent & Bailout im Sharewater eingetragen?

Restzeit Kalk ausreichend? – oder neuer Kalk

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Kalibrierungskit anschrauben und o2 conecten

o2 Flasche auf

Shearwater an

Setpoint auf 0,19 -> Magnetventil arbeitet NICHT

Setpoint auf 1,20 -> MV arbeitet -> wieder auf 0.19 stellen

mV & ppo2 konstant? - beide Shearwater Kalibrieren

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Atemschlange anbauen

o2 am Kopf connecten & Diluent an BOV anschrauben

o2 manuell einspeisen und aus Loop atmen -> ppo2 geht hoch?

Diluent Flasche auf

Diluent manuel einspeisen und aus Loop atmen -> ppo2 fällt?

Wing aufblasen und ablassen

o2 und Diluent auf und Manometer prüfen

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Überdrucktest - mit BOV Loop aufblasen und schließen

Unterdrucktest – mit BOV Unterdruck erzeugen und schließen

Beide Flaschen schließen





Pre-Jump Test


Bail-out öffnen: Druck?

Atmen aus Bail-out: Druck?

Überprüfen der Anschlüsse

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Diluent & o2 öffnen: Druck?

Einatmen bis ADV anspricht

o2 einspeisen -> ppo2 hoch? 

Diluent einspeisen -> ppo2 runter?

Wing Inflator testen

Trocki Inflator testen

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Predator einschalten / Setpoint high -> Magnetventil?

Setpoint low

Maske, Flossen, Licht, Bailout,...


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Inzwischen habe ich meinen SF2.x verkauft. Leicht ist es mir nicht gefallen... zumal ich gerade (Oktober 2015) noch schöne Tauchgänge in Ägypten am Panorama Riff auf 110m hatte. Aber das Design der SF2 Rebreather ist aus meiner Sicht auf dem Level von vor 10 Jahren stehen geblieben. Auch ist die Elektronik im Vergleich mit anderen Rebreathern ohne jeden Mehrwert. Der Petrel hat keinerlei Erweiterungen, wie das bei einigen anderen Rebreather Herstellern heute Standard ist.

Auch in der Sidemount Version sehe ich im SF2 kein aktuelles Gerät mehr. Wo ist der Sinn, den immer auf und ab wandernden Atembalg so fest am Körper zu verzurren, dass er nicht mehr wackelt... Vergleicht man den Sidemount SF2 mit z.B. dem neuen T-REB oder dem KISScat, so erkennt man schnell, wie es besser gemacht werden kann.


Schlussbemerkung:

Man kann mit einem SF2 sowohl Backmount als auch Sidemount schöne Tauchgänge haben. Er ist eine einfach zu wartende und zuverlässige Maschine - allerdings ohne hybrid Funktion, ohne Kalk oder CO2 Management etc...

und das Balg Design entspricht nicht mehr der heutigen Zeit. Es ist so wie mit einem Autokauf... ein VW Golf II ist ein tolles Auto und auch heute laufen noch viele davon auf der Straße. Aber ein Golf 7 macht mehr Spaß... nur, um beim Vergleich zu bleiben... einen Golf 2 bekomme ich weit günstiger als einen Golf 7 und der SF2 kostet so viel wie die meisten anderen Rebreather wenn ich ihn tauchfertig erwerbe :-)