Tag 4 – Rallye Tag 2


Tag 2 Die Schluchten des hohen Atlas


original Tuareg-Rallye-Streckenbeschreibung:


Die heutige Etappe gilt als einer der landschaftlich reizvollsten Etappen in zwei gigantischen Schluchten mit bis zu 200 Meter hohen Steilwänden teilweise abseits jeder Piste wird der Hohe Atlas durchquert. Die "Schlucht ohne Namen" führt dabei auf über 50 Kilometer durch das einsame Atlasgebirge.

Endlich auch der lang ersehnte Sonnenschein. Besonderheit des Tages die Amateurwertung Motorräder wird von einer Frau, Brigitte Frey gewonnen.


Den zweiten Höhepunkt des Tages bildet der Erg Chebi eine kleine 5 Kilometer langer Rundkurs durch die Dünen des Randgebietes gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die Strapazen der folgenden Tage.


Wer den heutigen Tag als anstrengend empfindet, dem ist noch nicht bewußt was die kommenen den Tage folgen wird.


Namen und (Schwierigkeit) der heutigen Offroadetappen

- Schlucht ohne Namen (3) (Sonderprüfung) Nur Profis

- Sidi Hamza (Sonderprüfung)

- Talifat (1)

- Dünenprüfung (2)

Gesammtlänge 9 Stunden


Definition der Schwierigkeitsgrade

1 = Piste für Einsteiger geeignet; 2 = Piste + loser Untergrund für Einsteiger Anspruchsvoll, 3 = Grobe Felsen und loser Untergrund

4 = Felsstufen, Steilabfahrten für erfahrene Offroader anspruchsvoll 5 = Sehr schwierig, nur die Besten kommen hier durch.



Heute Morgen habe ich mich richtig warm angezogen. Thermo-Unterwäsche, mehrere T-Shirts, Pullover und die dicke Endurojacke - und natürlich dicke Handschuhe. Mit +2°C. geht es dann ab in die Berge. Bei der gestrigen Fahrerbesprechung am Abend gab es noch die Info, dass bei Glatteis auf den Pässen eine andere Route gewählt wird. Das war dann nicht so. Aber eines war klar: es bleibt saukalt. Auf den Bergen sahen wir dann auch jede Menge Schnee. Und da müssen wir rüber.


Nach 110 Km Asphalt-heizen bei Regen und Kälte kommt die erste Sonderprüfung. Im Roadbook steht nur: "schwerer Aufstieg". Die Piste in die Berge sieht zwar steil aus und hat in der Mitte böse Auswaschungen - aber sie macht keinen so schlimmen Eindruck. Also Gas und hoch. Nach ein paar Kurven kam aber alles anders. Das war keine Piste mehr, das war Hardcore-Dakar Strecke - genant auch „die Steinhütte“. Es folgte eine brachiale Materialschlacht. Die Strecke bestand aus großen Gröllteilen und Löchern, die zum verstecken des Vorderrades gut geeignet waren. Mit einer kleinen EXC sicher eine nette Trial-Strecke. Mit der Twin hieß es nur "GAS" oder "voll in die Eisen". Dass ich mich da nicht permanent geschmissen habe, verdanke ich wohl vielen Schutzengeln. Auch das ich beim Gasgeben vor einer Kurve danach die Twin immer VOR dem Abhang zum Stehen bekam, grenzt an ein Wunder. Meine brave Twin hat mich aber, mit den Schutzengeln zusammen, gut durch diesen mörderischen Aufstieg gebracht. Es sollte die schlimmste Sonderprüfung der Rallye bleiben.


Dann kam eine geile Schotterpiste mit tollen HighSpeed-Etappen und enge Trial-Passagen. Also alles das, was ich mag und wo die Twin richtig gut ist. Es machte jedenfalls richtig Spass, die kleinen KTMs mit gut 100Kmh zu jagen und dann locker mit 130 vorbei zu ziehen. Allmählich wurde es auch richtig warm. Ca 3 Km vor dem Ziel, der DK, holte ich dann die zweite Twin im Rennen wieder ein. Dem armen Sebastian war der Sprit ausgegangen. Ich bin dann erst mal, nach einem kleinen Stopp bei ihm, ins Ziel geflitzt, habe meine dicken Sachen ausgezogen, einen vollen Kanister organisiert, und bin dann als Tankauto wieder zurück zu Sebastian gefahren. Ganz ungefährlich war das auch nicht - denn inzwischen kamen auch die Profis. Die schauten nicht schlecht, als sie Gegenverkehr bekamen :-).


Ab Erfoud ging es dann die bekannte 16Km Strecke zum Erg Chebbi. Dort angekommen mussten wir fix die Boardkarten wieder eintragen lassen und dann, Rainer wollte uns offensichtlich noch die letzte kleine Kraftreserver entlocken, ging es "noch fix" zu einem 6Km langen ersten Dünenrundkurs, auf dem ich mich 2x gelegt habe.


Das Dünenfahren geht allerdings besser als ich dachte. Meine brave Twin hatte offensichtlich viel Lust aufs Dünenheizen. Dann ging es müde und fertig ins Hotel Tuareg.


Stand heute: 2.Platz bei den Zweizylindern – 7h 11 min. Ich bin zufrieden und sau müde

Unser Schrauberzelt. Rechts Tina und Wolfgang vom Serviceteam-Kaiser beim Schrauben an Stig Amtors KTM Replica.

Regen am Start im Hafen von Nador

Es wird warm! - und auch staubig :-)

Pause nach einer Sonderprüfung.